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Sonntag, 17. April 2016

Schuldgefühle versus Glück

Wir haben eine happige Zeit hinter uns, eine Zeit die uns wirklich an unsere Grenzen gebracht hat... Wo wir gedacht haben so geht es nicht weiter... 
Es gab sehr viele schmerzhafte Momente,Alle haben darunter gelitten... Nino hat mehrmals gesagt er wolle nicht immer der Bruder sein der Ausraste, er wolle den Autismus nicht haben.
Wie schlimm muss es sein wenn man seine eigenen Impulse nicht kontrollieren kann...Wenn man es so sehr versucht, aber immer wieder scheitern...
Wir gingen/gehen auf dem Zahnfleisch... Der Energiehaushalt war aufgebraucht...
Die Beziehung der Brüder hatte stark gelitten,viel Vertrauen ging verloren...
Der Nullpunkt kam immer näher, es musste Etwas geschehen...

Da  bei Nino kürzlich zur Diagnose Autismus noch eine andere Diagnose im Raum stand,haben wir mit einer neuen Medikation gestartet.... Das berühmt berüchtigte, das mit dem R....

In den Medien wurde dieses Medikament teilweise recht harsch verurteilt.... Es wurde geschrieben, dass Eltern diese Medikament einfach auf die Schnelle anforndern damit die Kinder ruhig sind.
Es wurde oft gewertet und stigmatisiert.
Natürlich haben einige Menschen diese Medikament auch missbräuchlich eingenommen...

Ich merke wie ich immer noch mit meinen Schuldgefühlen Kämpfe... Nach dem Motto was bin ich für eine Mutter, die ihrem Kind Tabletten gibt,damit sie den Alltag auf die Reihe kriegt.
Das wird durch die diversen Berichte der Medien und durch die teilweise bestehenden Vorurteile natürlich nich besser.... Aber ich arbeite daran.
Wir sind erst am Anfang der Reise.
Aber..... Es bringt Lebensqualität für Nino, Lebensqualität für uns...
Nino ist spürbar mehr bei sich, ist spürbar entspannter und ausgeglichener...
Er scheint sich wohl zu fühlen.
Ich weiss dass dies kein Wundermittel ist und es auch wieder stürmische Zeiten geben wird, aber im Moment hilft es uns den Kurs auf der manchmal so stürmischen See zu halten und bewahrt uns von dem Kentern...
Die Ruhe kehrt langsam ein und das Vertrauen zwischen den Brüder kehrt langsam zurück....
Wir sind noch zögerlich, trauen der Ruhe noch nicht so ganz, sind aber dankbar für das Stück vom Glück...

Für die Zukunft eine Bitte von mir,bevor man Familien/ Eltern wertet oder stigmatisiert die ihren Kindern solche Medikation verabreichen müssen... Bitte daran denken, dass dies niemand leichtfertig oder aus Spass macht... Es stecken Schicksale, Geschichten dahinter... Geschichten von Verzweiflung und Schmerz.

Alles Liebe Steffi





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